Granulat - Ja oder Nein?

Geschäftsführer Alexander Rentschler

von Alexander Rentschler

Oft stellt man sich beim Einbau eines neues Tennisbodens die Frage "Granulat - Ja oder Nein?" Pauschal kann man diese Frage so nicht beantworten. Wird eine Halle bereits mit Granulat bespielt, dann belässt man dies in der Regel auch so. Umgekehrt verhält es sich gleich. Eine Halle ohne Granulat wird auch meist als reine Teppichhalle weiter betrieben.


Was spricht für einen Boden mit Granulat?

Granulat simuliert das gewohnte Laufen auf dem Sandplatz noch besser. Der Spieler kann rutschen und das so wichtige Drehen des Fußes und des Körpers zum Ball hin wird erleichtert. Im letzten Schritt zum Ball hin ist es zudem möglich die auf den Fuß wirkende vertikale Kraft in eine horizontale Gleitbewegung umzuwandeln. Noch ein Vorteil des Granulats ist es auch, dass man den Boden mit Sandplatzschuhen aus der Sommersaison bespielen kann.


Was spricht gegen Granulat?

Eine Granulathalle zu betreiben bedeutet in erster Linie einen erhöhten Pflege- und Kostenaufwand für den Betreiber (Granulat-Abziehbesen, Ersatzgranulat, spezielle Granulatreinigungsmaschine). Die Spieler müssen den Platz nach dem Spiel abziehen und dies am Ende der Tennisstunde entsprechend einplanen. Ist eine Granulathalle nicht optimal gepflegt und die aufgebrachte Granulatmenge ungleichmäßig, kann das Starten und Stoppen unberechenbar oder sogar gefährlich werden.


Was spricht für eine Halle ohne Granulat?

In einer Halle ohne Granulat sind die Laufbedingungen an jedem Punkt des Bodens gleich. Durch das Bespielen der heutigen modern strukturieren Teppichböden mit glatten Sohlen werden die Spielbeläge sehr drehfreudig und erinnern auch ohne eine Einstreuung an den Sandplatz. Die Pflege des Bodens erfolgt schnell und effizient mit einem handelsüblichen Teppichstaubsauger und die Unterhaltskosten sind für den Betreiber somit geringer.


Grundsätzliches:

Granulat bedeutet nicht automatisch Laufkomfort, sondern definiert sich zu 95-100 % über das reine Laufen auf dem Boden und damit über die Trittelastizität des Spielbelags. Nur in dem letzten Schritt zum Ball hin kann ein Granulatboden gelenkschonender sein - vorausgesetzt der Spieler gleitet. Beobachtet man eine Granulathalle jedoch genauer, so wird man feststellen, dass der Großteil der Spieler die Bälle trotzdem ausläuft und nicht versucht zu Gleiten. Das liegt daran, dass die Gewissheit eines ständig rollenden Korns unter dem Fuß (wie auf dem Sandplatz) technisch nicht jederzeit gegeben ist. Granulat trägt sich automatisch immer nach außen und muss vom Platzwart entsprechend neu verteilt werden. Nur mit Abziehen der Plätze ist es da nicht getan.